Deutsche Anleger investieren gern in den heimischen Aktienmarkt, schließlich wirken Aktien von Siemens und Co. vertrauter als die von Alibaba oder Xiaomi. Doch das ist nicht klug. Wer zu stark auf den Heimatmarkt setzt, verpasst Chancen und erhöht das Risiko.

Die Tendenz, überdurchschnittlich stark in den Heimatmarkt zu investieren, ist weit verbreitet und in gewisser Weise auch nachvollziehbar. Schließlich kennen die meisten Aktien- und Fondskäufer deutsche Unternehmen und den deutschen Aktienmarkt besser als ausländische Aktiengesellschaften und deren wirtschaftliches Umfeld. Auch wenn der Dax sowie deutsche Aktiengesellschaften vertraut erscheinen, sollte man nicht zu eingeschränkt investieren. Schließlich lauert ein Klumpenrisiko, also die Gefahr, dass einzelne Branchen und Märkte in einer Krise schneller in Mitleidenschaft gezogen werden als ein weit verzweigtes, breit aufgestelltes Depot.
Diversifikation senkt Risiko
Das entscheidende Stichwort ist Diversifikation. Diversifikation besagt, dass man sein Geld breit gestreut anlegen sollte als zu einseitig. Auch wenn man sich in der Regel mit Aktiengesellschaften wohler fühlt, die man zu kennen glaubt und deren Produkte und Strategien einem scheinbar vertraut sind. Dennoch sollten Investoren sich nicht von dem Gefühl leiten lassen, das „fremde“, unbekannte Unternehmen automatisch riskanter sind. Eine gute Diversifikation reduziert das Gesamtrisiko und hilft, längerfristig potenziell höhere Renditen zu erzielen. Wer weltweit streut, dessen Depotvermögen fußt auf einem stabileren Fundament als mit einem eingeschränkten Investitionsfocus.
Zugang zu internationalen Aktien sehr einfach
Deutsche Anleger haben heute gute Voraussetzungen, um kostengünstig global zu investieren. Während es früher schwieriger war, in ausländische Märkte zu investieren, etwa wegen hoher Gebühren, weniger Zugang zu Märkten und Titeln sowie Sprachbarrieren, so sind diese Hürden heute kaum noch relevant. Viele Banken und Fondsgesellschaften bieten eine breite Palette an internalen Aktien, ETFs und Investmentfonds an, in die Anleger problemlos und zu günstigen Konditionen investieren können.
Überzeugende Wertgewinne
Es lohnt sich, die globalen Investitionsmöglichkeiten zu nutzen. Ein Blick in die Wertentwicklungs-Statistiken des Fondsverbandes BVI zeigt, international ausgerichtete Aktienfonds haben auf Sicht von zehn Jahren durchschnittlich 85 Prozent an Wert gewonnen, in den letzten 15 Jahren sogar rund 220 Prozent. Die 15-Jahresrendite liegt damit bei 8,1 Prozent p.a.